Ein neues Projekt gegen Alkohol am Steuer ist angelaufen. Mit einem Schlüsselanhänger gibt es alkoholfreie Getränke.
Donauwörth / Wenn eine fröhliche Clique durch die Kneipen zieht, sollte immer einer nüchtern bleiben, der das Auto fährt. Das wäre der Idealfall.
Um den Verzicht etwas leichter zu machen, haben drei Institutionen nun auch im Altkreis Donauwörth die Aktion [BOB] gestartet: Wer die Verantwortung für die Gruppe übernimmt, bekommt in rund zehn Gaststätten in der Region ein alkoholfreies Getränk gratis, wenn er seinen quietschgelben Schlüsselanhänger aus Moosgummi mit dem [BOB]-Schriftzug vorzeigt.
Den Schlüsselanhänger geben seit einigen Tagen Gaststätten, aber auch die Sparkassen in Donauwörth und Nördlingen sowie die CSU-Geschäftsstellen in beiden Städten aus. „Die teilnehmenden Gastronomen spendieren dem Gast, der das [BOB]-Emblem vorzeigt, ein alkoholfreies Getränk“, erklärt Simone Ziegelmeir vom Kreisverband der evangelischen Jugend. Der Gratisdrink soll Belohnung für diejenigen sein, die auf Alkohol verzichten, weil sie an diesem Abend die Verantwortung übernommen haben, die Freunde mit dem Auto sicher nach Hause zu bringen. Solche „Helden des Abends“ sind also – symbolisch gesehen – die BOBs.
BOB ist ein Phantasiename und steht für den Fahrer
„Es ist keine Abkürzung, sondern ein Phantasiename, der leicht eingängig ist, erläutert Garret Clark, der Vorsitzende der Gebietsverkehrswacht in Donauwörth. Seine Institution wie auch die katholische Landjugend gehören zu den Initiatoren.
Bei der Vorstellung des Projekts in der CSU-Kreisgeschäftsstelle in Donauwörth erinnerte Landtagsabgeordneter Georg Schmid daran, dass überdurchschnittlich oft junge Leute an schweren Verkehrsunfällen beteiligt seien. „Nicht selten ist dabei Alkohol im Spiel“, pflichtete ihm Steffen Dollmann, der Kreisvorsitzende der Jungen Union bei. Etwa jeder vierte Unfall mit Personenschaden werde von Autofahrern aus der betreffenden Altersgruppe verursacht. Bei Unfällen unter Alkoholeinfluss liege dieser Anteil sogar bei über 30 Prozent. Beide Politiker nutzten die Gelegenheit, um an Gaststättenbesitzer zu appellieren, sich an [BOB] zu beteiligen. Wer die Rolle von [BOB] übernimmt – also als abstinenter Fahrer fungiert – sollen die jungen Leute dann vor dem Weggehen absprechen.
„BOB funktioniert natürlich ausschließlich auf Vertauensbasis“, betonte Rechtsanwalt Clark. Es sei den Initiatoren wichtig gewesen, „jeglichen Verwaltungsaufwand einzusparen“. Deshalb sei weder eine Registrierung notwendig noch eine Ab- oder Abmeldung.
Informationen zu [BOB] gibt es bei evangelischer und katholischer Landjugend, der Gebietsverkehrswacht, den Sparkassen in Donauwörth und Nördlingen sowie den CSU-Geschäftsstellen in den beiden Städten, außerdem im Internet unter www.bob-donau-ries.de.
Bild und Text: Helmut Bissinger / Donauwörther Zeitung / 10. März 2012